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Gendergerechte Sprache - muss das sein?


Corpheus
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@Corpheus du übertreibst. Niemand verbietet irgendwas. Ich weise nur darauf hin, dass wenn es dir vollkommen egal ist, welche Begriffe du verwendest, es dir auch vollkommen egal sein sollte missverstanden zu werden. Kommunikation, auch zu kontroversen Themen, besonders unter Menschen die dich nicht schon persönlich länger kennen, ist durchaus anspruchsvoll.

 

Das soll keine Drohung und keine Erziehung sein, es ist schlicht die Konsequenz. Mehr als dich darauf hinzuweisen, dass du ggf. zu ungewöhnlichen Wortenschöpfungen oder Kombinationen greifsts, die öffentlich oft einseitig verstanden oder wegen der häufigen Verwendung bestimmter Gruppierungen einseitig verstanden werden und daher Missverständnisse verursachen können, darfst du dann nicht erwarten. Ist doch eigentlich besser, als dich gleich in eine Schublade zu stecken, ohne dir die Chance zu geben das Missverständnis aufzulösen, oder?

 

Stört dich jetzt dieses defensive Kommunikationsverhalten oder generell das "In Schubladen stecken"? Ersteres fände ich schade, denn wie soll man sonst konstruktiv darauf reagieren? Das in Schubladen stecken kannst du kaum verhindern. Da ist schlicht Instinkt und die Natur von menschlichen Verhalten. Die aller wenigsten Menschen haben gelernt dieses instinktive Verhalten zu reduzieren oder immer wieder zu hinterfragen. Die meisten machen das intuitiv und unbewusst.

Edited by _HeadCrash
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Ich denke ein wenig mehr Gelassenheit in der Diskussion würde uns allen gut tun. Nicht immer gleich von "Idioten" sprechen. Nicht immer gleich verkürzen und labeln.

 

Zum Begriff "Gender-Wahnsinn": Ihn der AFD oder rechtsradikalen Kreisen zuzusprechen, halte ich nicht für zulässig. In dem Artikel der BPB steht klar:
 

 

Die Debatten um "Gender" und Gleichstellungspolitik in Deutschland werden kontrovers geführt – und das Spektrum von Gender-Kritikerinnen und -kritikern ist breit. Es reicht von Politikerinnen und Politikern in den großen Volksparteien über Akteure aus Journalismus und Wissenschaft bis zu antifeministischen Männerrechtsgruppen, radikalen Abtreibungsgegnern und christlich-fundamentalistischen Gruppen.

 

 

sowie:

 

 

Kritiken und Angriffe gegen "Gender" und geschlechterpolitische Akteure entstammen nicht nur der extremen Rechten, sondern einem breiten Spektrum – und gehen zurück auf das Jahr 2006. Zeitgleich zur Debatte um Äußerungen der ehemaligen Tagesschausprecherin Eva Herman zur Rolle der Frau in der Gesellschaft[6] erschien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Beitrag, in welchem die gleichstellungspolitische Strategie des Gender Mainstreaming erstmals als "politische Geschlechtsumwandlung" betitelt wurde.

 

Die FAZ kann man nun vieles nennen, sie als Postille der AFD zu bezeichnen, ginge dann aber doch zu weit... :lol:

 

Natürlich sollte ich mir dreimal überlegen ob ich laut ausrufe: "Merkel muss weg!" Der Satz ist nun mal belegt von der AFD und deren Montagsdemonstranten. Wenn ich möchte, dass sie zurücktritt, könnte ich sagen: "Merkel muss zurücktreten!" wenn ich sie nicht mehr im TV sehen kann, könnte ich formulieren: "Ich kann die Merkel nicht mehr sehen!" Das ist ja das schöne an der deutschen Sprache, sie ist sehr komplex und verfügt über einen großen Wortschatz, viel größer als z.B. der Englische. Ich kann sagen: "Flüchtling" oder ich kann sagen "Geflüchteter" (weil ich die Endung -ling vielleicht für abwertend halte).

 

Grundsätzlich sollten wir vielleicht entspannter damit umgehen: wenn jemand möchte, dass die deutsche Sprache geschlechtergerechter benutzt wird, warum lassen wir ihn/sie/es dafür nicht streiten? Ich persönlich möchte nicht überall Binnenstriche, Xe oder andere Neuerfindungen in amtlichen Schreiben sehen aber mir platzt deswegen nicht gleich der Kragen, wenn jemand das anders sieht und sich genau dafür engagiert. Wir sind ein freies Land, jeder darf wofür auch immer so oft wie er will demonstrieren, sich einbringen oder streiten. Versuchen wir das ganze nur auf einem Niveau zu halten, sodass wir uns danach noch die Hand gegen können und uns gemeinsam über CGL aufregen können^^

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Damit will ich keineswegs Corpheus in diese Ecke stellen ...

Seine Ausrede mit der "Eigenerfindung" ...

So ... mit deinen Unterstellungen versuchst du genau das. Da helfen auch keine Beteuerungen zu Beginn des Beitrags!

 

Die Unterstellung tut das nicht. Vielleicht war ich da ein bisschen ungenau. Was ich meinte, war, dass du es sehr wohl weißt, das Wort aber dennoch weiterbenutzen willst (weil ich die Aussage, das sei eine Eigenerfindung, ziemlich unglaubwürdig finde). Also ziemlich genau das, was du jetzt gesagt hast. "Reden, wie der Schnabel gewachsen ist".

 

Das heißt ja nicht, dass du selbst in die Ecke gehörst. Ausdrücklich: Das glaube ich nicht und wollte ich an keiner Stelle unterstellen! Für die ungenaue Formulierung bitte ich um Entschuldigung.

 

Das ist zwar ok, aber dann darfst du dich auch nicht all zu sehr wundern, wenn du regelmäßig missverstanden wirst, bzw. Jemand dich auf Grund deiner Wortwahl unbewusst in Schubladen steckt. Wenn du das vermeiden willst, hilft es eben sehr auf Begriffe zu verzichten, die bestimmte Assoziationen wecken. Oder (wie du es hier ja auch getan hast) diese Begriffe, bzw. deine Botschaft oder Definition entsprechend darzulegen. Ich hab die Wortwahl im Thread Titel zunächst für eine Art von Clickbait interpretiert. ;)

Richtig. So völlig unvorhersehbar ist sowas dann nämlich nicht. Ich halte den Titel auch für Clickbait, aber eben auch für unsachlich. Edited by Sam Stonewall
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Hmm... ich weiß nicht, ob ich diese Einstellung grundsätzlich gut heißen soll. Was kommt als nächstes, was ich nicht mehr sagen darf? Und weiter gedacht: Wenn die Idioten plötzlich alle einen Schnauzer tragen... sollte ich den dann rasieren? Soll ich mein Leben an die Idioten anpassen und die mein leben so beeinflussen lassen??

Wer differenziert, der gewinnt mal wieder. Man darf alles mögliche, muss dann aber mit Missverständnissen rechnen. Und man muss auch nicht alle Nazibegriffe vermeiden. Aber eine gewise Art Bart würde ich eher nicht tragen, und die schicke schwarze Kombination Hose, Jacke + Mütze mit dem stylischen Totenkopf bleibt auch lieber im Schrank. Bei der Sprache kann man es übertreiben mit der Korrektheit. Aber um rein polemische Begriffe wie irgendwas mit "Wahnsinn" trauere ich nicht.

 

Die AFD kritisiert die Medien/Presse? Sollte ich besser nicht machen... sonst gehöre ich ja dazu. Oder zumindest nicht die Formulierungen wählen, die die sich rausgesucht haben.

Das ist Quatsch, sorry. Natürlich darfst du die Medien kritisieren. Was aber am Begriff Lügenpresse nun so toll sein soll, weiß ich nicht. Das ist doch keine Kritik, das ist unsachlicher Blödsinn.

 

Bin halt nicht so vertraut mit der AFD-Sprech ... hoffentlich ist dieser Begriff nicht auch schon von irgendeiner Gruppierung besetzt...!

Du bist ein intelligenter Kerl, das ist doch für dich gar kein Problem. Es geht nicht um kleinste Feinheiten, sondern es geht um die Kampfbegriffe. Die bemerkt man schon an der Polemik - und daran, dass sie regelmäßig in den Aussagen der Politiker vorkommen. Man kann (!) über Erinnerungskultur und das Gewicht der NS-Zeit in der Schule diskutieren (zugegeben nicht so einfach) - man kann es aber auch einen Vogelschiss nennen, oder von einem Denkmal der Schande reden. Wer linksgrünversifft oder ähnliche Begriffe verwendet, der gibt damit halt auch zu erkennen, wo er steht. Und auch du würfest so jemanden in die Ecke einordnen, denke ich mal.

 

Die FAZ kann man nun vieles nennen, sie als Postille der AFD zu bezeichnen, ginge dann aber doch zu weit... :lol:

Das ist sie sicher nicht, allerdings ist man da schon sehr weit auf der streng konservativen Seite. Da kann auch mal einer über Schwule als Kinderf***er abhitlern, ohne dass es wen stört.

Edited by Sam Stonewall
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Ich persönlich möchte nicht überall Binnenstriche, Xe oder andere Neuerfindungen in amtlichen Schreiben sehen aber mir platzt deswegen nicht gleich der Kragen, wenn jemand das anders sieht und sich genau dafür engagiert.

 

Na ja, das ...

 

Der Gender-Wahnsinn hat auch den Deutschlandfunk erreicht... :(

 

... sieht nicht danach aus, als ob mir da der Kragen geplatzt sei... ;)

 

 

Ich weise nur darauf hin, dass wenn es dir vollkommen egal ist, welche Begriffe du verwendest, es dir auch vollkommen egal sein sollte missverstanden zu werden.

 

 

Ich mag diese Mentalität nicht. Wenn ich das gedanklich weiter führe, komme ich an den Punkt, in dem ich bestimmte Gegenden Deutschlands nicht mehr betreten darf, wenn es mir nicht egal ist aufgrund meiner Haar/Hautfarbe oder Styles, dort von irgendwelchen Nazis zusammengeschlagen zu werden.

Und genauso wenig wie es in Deutschland solche "No-Go Zonen" nicht geben sollte, sollte es in der Sprache nicht solche "No-Go Zonen" geben (solange sie nicht beleidigend/diskrimierend usw. sind).

 

So weit zur Theorie... 

 

Mir ist die Realität und Problematik durchaus bewußt, wenn man unfreiwillig/unwissend (und bei manchen bestimmt absichtlich) die Parolen und Kampfbegriffe solcher Gruppen übernimmt. Von daher kann ich nur wiederholen: Mir war nicht bewußt, dass dieser Begriff so populär von rechten Gruppierungen belegt ist.

Obwohl ich nach dem Beitrag von Darian mir gar nicht mal mehr so sicher bin, ob das wirklich so ist und nicht nur die persönliche Wahrnehmung eines Einzelnen oder Weniger (die sich viel intensiver mit der rechten Kultur auseinandersetzen als ich).

 

 

Mehr als dich darauf hinzuweisen, dass du ggf. zu ungewöhnlichen Wortenschöpfungen oder Kombinationen greifsts, die öffentlich oft einseitig verstanden oder wegen der häufigen Verwendung bestimmter Gruppierungen einseitig verstanden werden und daher Missverständnisse verursachen können, darfst du dann nicht erwarten.

 

Im Gegensatz zu "Merkel muß raus" ist "Gender-Wahnsinn" kein Begriff, der vergleichbar in den Medien präsent ist. Auch wenn es hier so dargestellt wird - die Gender-Diskussion ist in den populären Medien im Gegensatz zu AFD und AFD Parolen kaum wahrzunehmen. Da muß man imho schon ziemlich gezielt danach suchen.

 

Was Missverständnisse angeht: Können passieren... ist mir auch schon passiert und wird sicherlich wieder passieren. Aber wenn dieses Missverständnis aufgeklärt wird, sollte man das auch respektieren und nicht auf der falschen Annahme beharren. Eine falsche Einschätzung ist nichts schlimmes... solange man bereit ist, diese zu korrigieren.

 

 

Stört dich jetzt dieses defensive Kommunikationsverhalten oder generell das "In Schubladen stecken"?

...

Da ist schlicht Instinkt und die Natur von menschlichen Verhalten. Die aller wenigsten Menschen haben gelernt dieses instinktive Verhalten zu reduzieren oder immer wieder zu hinterfragen.

 

Es gibt instinktives Schubladendenken und erlerntes Schubladendenken. Das erste ist intinktiv und ein Überlebensmechanismus... das zweite ist Ausdruck von Vorurteilen und Engstirnigkeit. Und ja... Vorurteile sind nix positives. Die stören mich in der Tat. Ohne Vorurteile wäre die Welt ein Stückchen freundlicher.

 

Die eigene Meinung/Verhalten kritisch zu hinterfragen ist nicht schädlich und der erste Schritt weg von Vorurteilen.

 

 

Was ich meinte, war, dass du es sehr wohl weißt, das Wort aber dennoch weiterbenutzen willst (weil ich die Aussage, das sei eine Eigenerfindung, ziemlich unglaubwürdig finde).

 

Genau das ist eine Unterstellung.

 

 

Corn schrieb am 01 Nov 2018 - 3:35 PM:snapback.png

Wie kommst du auf diesen Begriff?

 

Ist eigentlich eine intuitive Eigenkreation. Möglicherweise ist der Begriff auch durch die Medien in mein Unterbewußtsein eingesickert und hat sich da als Eigenkreation manifestiert.

 

Mußt du nicht glauben. Aber es wäre nett, wenn du es respektierst.

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Wer linksgrünversifft oder ähnliche Begriffe verwendet, der gibt damit halt auch zu erkennen, wo er steht.

 

"Versifft" ist eine Formulierung, die mir seit den 80er geläufig ist und die ich auch heute noch immer wieder mal verwende. Meist in Zusammenhang mit Toiletten. 

Das "linksgrünversifft" ein Begriff der vermulich rechten Szene ist, ist mir nicht bekannt (obwohl es inhaltlich nahe liegt). Und ich höre täglich Nachrichten (DLF) und bin politisch interessiert. Ich denke man muß stark in der links/grünen oder antifaschistischen (oder rechten) Szene stecken, dass einem diese Begriffe geläufig sind.

Vielleicht kommt es dir daher selbstverständlich vor, dass man diese Begriffe kennt und meidet. Aber das täuscht. Vergleiche mal die Präsenz der Parolen/Begriffe von "Merkel muß raus" mit "linksgrünversifft". Dann wird dir vielleicht der Unterschied bewußt.

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@corpheus: man muss nur ab und zu lesen was in sozialen Medien geschrieben wird und von den verfassern gerne als freie Meinungsäußerung bezeichnet wird.

 

@Sprache und gendern

Ich erinnere mich an mein befremden als vor gut 15 Jahren ein damaliger guter Freund plötzlich damit im Sprachgebrauch anfing. Er argumentierte, dass Diskriminierung im Kopf beginne und jeder in der Lage sei zu erkennen wenn ein Begriff diskriminierend sei und wenn er sich dafür nicht interessiere oder den Begriff trotzdem weiter verwende, so wäre das der Beginn von Vorurteilen.

Ich bezweifle wie auch andere hier, dass die Verwendung von Sprache tatsächlich zu Vorurteilen führt.

Ich habe aber aus den Diskussionen damals 2 Dinge gelernt die ich hier für wichtig halte

1. Wir alle verwenden Sprache unterbewusst. Sich darüber klar zu werden und sich das einzugestehen ist wichtig

2. Wenn mir das klar ist kann ich bewusst Begrifflichkeiten vermeiden die ich vermeiden möchte

 

Anmerkung: die Entscheidung welche Begriffe das sind hängen stark vom erfahrungshorizont und emphatischer Ambition ab.

 

Ein Beispiel für Sprache in dem gendern berechtigt kritisiert: "herrlich" und "dämlich"

 

Ich folgere aus meiner Haltung, dass die auseinandersetzung vor allem mit vermeintlich rechts besetzten Begriffen wichtig ist. Nicht um diese Worte zurück zu bekommen (halte ich für vergebene liebesmüh, weil man diese Begriffe meiner Meinung nach nicht wirklich braucht) sondern im Diskurs zu bleiben und die Absicht der verwender aufzuklären und ein Bewusstsein für ein bestimmtes Problem zu erzeugen. Nämlich: wenn ich diese Begriffe pauschal ignoriere bzw. An der Verwendung nicht mehr störe weil ich niemand etwas unterstellen will oder warum auch immer, dann erreichen wir damit nur eins: sprachliche unaufmerksamkeit und Akzeptanz von Botschaften die mit Sprache übertragen werden.

Somit setzen sich Worte fest und "kommen in der Mitte der Gesellschaft " an.

Diese Taktik ist alt und hat alleine in Deutschland schon mindestens 2 mal im 20 Jahrhundert funktioniert.

Ich halte das also nicht für ein Hirngespinst oder vernachlässigbare Gefahr.

Um es zu betonen: es geht nicht darum das Feld zu räumen oder den nazis bestimmte Begriffe zu überlassen sondern sich bewusst zu werden wohin die Verwendung führen kann. Wir sind schließlich schon mitten drin. Ansonsten würden wir in dieser eigentlich unpolitischen Diskussion wohl nicht über politische Gesinnung debattieren.

 

Vielleicht hilft es etwas pointiert

Manchmal lohnt es sich zu Fragen, was willst du mir sagen statt sich zu Fragen was hast du gesagt.

 

Ansonsten

Kein Fuß breit den Faschisten, egal ob auf der Straße, in der Kneipe, in der Bahn oder im Netz!

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Linksgrün versifft wird gerne von AFD oder CSU (ok manchmal auch von konservativeren Flügeln der CDU) Anhängern für alles links von ihnen benutzt... meist im Internet und häufig aus Versehen ;) (also wenn man nachher was anderes behauptet). Solange sich Herr Dobrindt eine konservative Revolution wünscht zählt z.B. der Spiegel zur linksgrün-versifften Lügenpresse (und fast alles was nicht die Bild ist auch). Lässt sich auch hervorragend mit Gutmensch kombinieren um noch ein Krönchen oben drauf zu packen. Eine nette kleine Zusammenfassung der Wortbedeutung findet man >> hier <<.
 
Dazu ein kleiner Aufsatz:
 
Der linksgrünversiffte Gutmensch
Der linksgrünversiffte Gutmensch hasst sich dafür, deutsch und christlich zu sein und möchte alle Traditionen und Feste abschaffen oder neutral umbenennen. Der Gutmensch übertreibt dermaßen gewaltig mit Rücksicht und Toleranz, dass er nicht nur seine kulturelle Identität aus Rücksicht auf “die Ausländer” aufgibt, sondern sogar alle Verbrechen von Asylbewerbern duldet und entschuldigt. Das Gutmenschix hängt ausserdem einer verrückten Genderideologie an und gendert aus eben jener übertriebenen Rücksicht alles Mögliche, auch wenn es keinen Sinn*In ergibt. Gutmenschen sind so naiv, dass sie die Gefahren von Globalisierung und Migration nicht sehen und sich dafür panisch auf ganz normale Wetterphänomene versteifen, die sie “Klimawandel” nennen...
 
Auch als T-Shirt zu haben...

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@Corpheus Ein guter Grund dafür, dass diese Begriffe bei dir weniger Alarmleuchten aufglühen lassen als bei manch anderem könnte auch sein, dass du weniger auf Sozialen Netzwerken aktiv bist (reine Spekulation meinerseits). Ich für meinen Teil habe in den letzten paar Jahren häufig die Auseinandersetzung mit auffälligen Kommentarverfassern auf Sozialen Netzwerken gesucht. Teilweise aus Neugier und Interesse, was passiert wenn man auf solche offensichtlich aggressiven Kommentatoren versucht möglichst offen und sachlich einzugehen und teilweise, weil ich offensichtlich verbreiteten Unsinn für Dritte, evtl. weniger informierte nicht unkommentiert stehen lassen wollte. Dieses "Hobby" (der Begriff passt eigentlich sowas von gar nicht) wird daher garantiert eine erhöhte Sensibilisierung für bestimmte Begriffe bei mir ausgelöst haben. Das wird mir auch hier gerade wieder bewusst. Aber offensichtlich bin ich damit nicht ganz alleine hier ;)
 
Nochmal zur Richtigstellung: ich habe dir gar nichts unterstellt. Da ich den ganzen Post von dir und nicht nur die Überschrift gelesen habe war mir schnell klar, dass du den Begriff anders verwendest als ich ihn zunächst eingeordnet habe. Damit war für mich alles kar. Das hab ich aber oben auch schon mal erwähnt...
 

Oder (wie du es hier ja auch getan hast) diese Begriffe, bzw. deine Botschaft oder Definition entsprechend darzulegen.


Tatsächlich ist es eher die undiffernzierte Übertreibung durch die Verwendung der Bewertung "Wahnsinn", welches bei mir zunächst dafür sorgt, dass ich keine sachliche Kritik sondern populistisch verallgemeinernde Meinung erwarte. Deshalb finde ich auch unabhängig von der (für mich persönlich so empfundenen) Zuordnung zu klassischer AFD Propaganda auch ganz allgemein schlecht, deine angesprochene Problematik des "kramfphaften" Genderns der deutschen Sprache in so einer Wortschöpfung zusammenzufassen.

Edited by _HeadCrash
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@corpheus: man muss nur ab und zu lesen was in sozialen Medien geschrieben wird und von den verfassern gerne als freie Meinungsäußerung bezeichnet wird.

 

Ein guter Grund dafür, dass diese Begriffe bei dir weniger Alarmleuchten aufglühen lassen als bei manch anderem könnte auch sein, dass du weniger auf Sozialen Netzwerken aktiv bist (Reine Spekulation meinerseits).

 

Ich nütze die Sozialen Medien in der Tat anders. Ich informiere mich nicht über Facebook/WhatsApp und ähnliche Plattformen... ist selten seriös und geht kaum über eigene Meinung oder gedankenlos geteilten Schwachsinn hinaus.

Das hat den Vorteil, dass mich Propaganda nicht erreicht und ich meine Zeit nicht mit sinnlosen Diskussionen mit Leuten verschwende, die überhaupt kein Interesse an einer echten Diskussion haben.

 

Und wenn ich mich doch einmal dahin verlaufe, kommt es mir so vor, als tummle sich da bis auf wenige Ausnahmen der intellektuelle und moralische Abschaum der Menschheit. Nur Hetze und Beleidigungen von Unbelehrbaren.

 

Na ja... vielleicht eine Frage der Generation.

 

 

Nochmal zur Richtigstellung: ich habe dir gar nichts unterstellt.

 

Das ist klar. Ich habe dich damit nicht gemeint.

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Hui .. also Wahnsinn passt doch hier.

 

Eine schöne belebte Diskusion.

Was mir nur aufgefallen ist, dass hier langsam das Thema flöten geht.

Klar hat das ganze hier auch mit Sprachgebrauch zu tun, würde mich aber freuen wenn das auch bitte alle seiten abgedeckt werden.

Ich würde mich feuen wenn ihr wieder zum Hauptthema zurück kommt oder ein weiteres eröffnet.

 

Zur Gender Thematik:

Finde ich finde jenen Beitrag gut zusammen gefasst, was die für mich die offenliegenden Hindernisse der Genderisierung unserer Sprache ist.

https://www.youtube.com/watch?v=Ri-kVYDTEAk

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Hiho,

 

bzgl. Sprache und Deutung, bin ich bisher eigentlich immer eher pragmatisch gewesen. Grundsätzlich kommt dieses "gemeint sein" eher aus dem Kontext, und kann bei Unklarheit einfach nachgestellt werden. Gerade in technischen Berufen ist somit dieses "Gendern" der Ausdrücke mMn. sehr wenig ausgeprägt und auch wenig zielführend. Meistens geht es um Dinge, nicht um Menschen.

Andrerseits ist es logisch, daß Sprache auch das Denken zurückprägt. Begrifflichkeiten deuten auf Anschauungen hin, wie man hier ja nachlesen kann, weil sie auch der Gruppenabgrenzung dienen und damit der Gruppenzugehörigkeit. Deswegen macht es SInn sich damit auch auseinanderzusetzen.

 

Was Gleichberechtigung angeht, finde ich das immer ein schwieriges Feld.

Eigentlich denke ich, daß wir zum größten Teil Gleichberechtigung erreicht haben, im juristischen Sinne. Gibt es wirklich jemanden, der Frauen die Bürgerrechte absprechen möchte? Viele der Beispiele richten sich gegen die Gleichbehandlung von Frau und Mann, die aus der gesellschaft heraus passiert. Da haben die Genderleute mit ihrer Konstruktionstheorie mMn. gar nicht mal so unrecht, daß wir eben Frauen und Männern durchaus Rollen zuweisen. Allerdings geht mMn. der Feminismus und das gendern zu weit, wenn man hier vom Staat mehr Unterstützung fordert, wie Quoten o.ä. Sicher kann man manche Verwaltungsstrukturen ändern, wie z.B. das dritte Geschlecht, um die Geschlecht als Kategorie durchlässiger aufzufassen, aber man kann nicht in die Freiheit eingreifen um gesellschaftliche Umbrüche zu erlangen (positive Diskriminierung), das wäre Erziehung.

 

 

Was Behandlung im Job angeht, ist das nicht so einfach.

Der Gesetzgeber steht dabei auf Seiten der Mutter bzw. des Kindes. Ab der Bekanntgabe der Schwangerschaft gibt es Kündigungsschutz (@Headcrash auch in jkleinen Betrieben), auch in die Elternzeit hinein. Das ist natürlich sinnvoll für die Frau und das Kind, aber eben auch problematisch für den Arbeitgeber. Gleichbehandlung kann es mMn. dabei nur geben, wenn der Mann diesselben "Nachteile" mitbringen würde wie die Frau, was er aber nicht tut und deswegen, diesen Schutz per se nicht braucht. Hier scheitern mMn. die Genderleute mit der Konstruktionstheorie, da wie biologisch nunmal auch Rollen vordefiniert bekommen, die es gilt zu berücksichtigen. Und man ist ja keine Insel: Selbst im Bekanntenkreis erlebt, wie nach Weggang einer Kollegin eine Neue kam. Wird eingearbeitet, Heirat nach 3 Monaten, schwanger nach 6 Monaten. Auf der einzigen Vollzeitstelle der Abteilung. Fragt da jemand wie die anderen 2 Mitarbeiter die Vertretung + Mehrarbeit wuppen?

Wie Headcrash schon geschrieben hat, glaube ich auch, ist es eher der Komplex Eltern/Kinderlos, der ein Großteil der mangelnden Gleichbehandlung in der Arbeitswelt ausmacht. Mit dem dazugehörigen Rollenbild, daß im Allg. der Mann auf die Kinderzeit verzichtet, um der Frau ein Leben mit Kind und in Teilzeit zu ermöglichen.

 

Grüße

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Vielleicht kommt es dir daher selbstverständlich vor, dass man diese Begriffe kennt und meidet. Aber das täuscht. Vergleiche mal die Präsenz der Parolen/Begriffe von "Merkel muß raus" mit "linksgrünversifft". Dann wird dir vielleicht der Unterschied bewußt.

 

 

Die Präsenz von "Merkel muss weg" und "linksgrünversifft" unterscheidet sich tatsächlich garnicht so groß. Und üblicherweise werden beide Floskeln aus derselben Ecke heraus benutzt. Dazu muss man garnicht so tief in einer "linken" Ecke sitzen, um regelmäßig in SocialMedia-Kanälen von Tageszeitungen darauf zu stoßen.

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Wie Headcrash schon geschrieben hat, glaube ich auch, ist es eher der Komplex Eltern/Kinderlos, der ein Großteil der mangelnden Gleichbehandlung in der Arbeitswelt ausmacht. Mit dem dazugehörigen Rollenbild, daß im Allg. der Mann auf die Kinderzeit verzichtet, um der Frau ein Leben mit Kind und in Teilzeit zu ermöglichen.

 

Grüße

 

Das ist ein eher veraltetes Rollenbild. Bei mir im Kollegenkreis geht der auf Teilzeit, der eh weniger verdient. Dabei ist es egal ob die Väter oder die Mütter die Teilzeit nehmen - übergreifend lässt sich aber feststellen, dass es Teilzeitkräfte - egal ob aus Kindergründen oder anderen Gründen häufig schwieriger haben mit mehr Gehalt etc. bedacht zu werden.

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Inklusion durch Sprache ist ja nur notwendig, wenn der Lesende das Gefühl hat, nicht erwähnt zu werden. Also hängt man an alles *Innen oder verklausuliert, oder macht aus dem generischen Maskulin einfach ein generisches Feminin wie die Uni Leipzig, um auch ja niemandem auf die Füße zu treten. Aber das bedingt früher oder später dann auch, dass alle anderen, die sich weder als "sie" noch als "er" sehen, eigene Endungen haben wollen, damit sie auch inkludiert werden. Und durch Sprachinklusion ändert sich nichts an bestehenden Ungleichheiten. Man macht einfach nur den Eindruck, alles wäre super inklusiv und gleich. Da müssen keinerlei Taten folgen, denn "sprachlich berücksichtigen wir ja jeden".

 

Solange es nur Quoten für Vorstände geben soll und nicht auch für Stahlarbeiterinnen oder Müllfrauen, halte ich die Gleichberechtigungsdiskussionen für ziemlich scheinheilig.

 

Da gibt es einfach Hürden in unserem Staat die dafür sorgen das es nachteilig wäre dort eine Quote einzurichten ! Aber wir diskutieren ja immer nur über die eine Seite, wenn es um Schutz geht wird durchaus akzeptiert das es Unterschiede gibt :)

 

Auszug aus dem Arbeitsschutzgesetz:

Gelegentliches Lasten-Heben am Arbeitsplatz:

 

Alter                                             Maximale Last für Frauen                   Maximale Last für Männer

15 bis 18 Jahre                                   15 kg                                                           35 kg

19 bis 45 Jahre                                  15 kg                                                            55 kg

älter als 45 Jahre                                15 kg                                                           45 kg

 

Häufiges Lasten-Heben am Arbeitsplatz:

 

Alter                            Maximale Last für Frauen                                     Maximale Last für Männer

15 bis 18 Jahre                        10 kg                                                                         20 kg

19 bis 45 Jahre                        10 kg                                                                         30 kg

älter als 45 Jahre                     10 kg                                                                         25 kg

Edited by Tankman
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