Zukunft der ADL - der Diskussionsthread

[Draca]

Wilhelmina hatte ja diesen netten Text über Lofwyr an Shadowland (und jeden verfügbaren Konkurrenten S-Ks) geschickt, der in "Drachen der 6. Welt" enthalten war. Anschließend hatte sie einen Schlaganfall und danach diese Matrixkommunikation mit Persona "Weaver" aka Johnny Spinrad, nach der sie dann verstorben ist. Das muß wohl definitiv sein, da es offizieller Inhalt von "Drachen der 6. Welt" war. Ihr Sohn war ja im Proteus-Marionettenvorstand und wurde in "Schockwellen" (zusammen mit seinen Kollegen) von der AG Chemie gegeekt. Annika ist - laut "München Noir" - die letzte, die noch übrig ist, und hat das komplette Vermögen Wilhelminas geerbt. Außerdem ist sie für den weniger S-K-freundlichen Kurs der BVP verantwortlich, bei der sie gerade als große Hoffnungsträgerin gilt.

 

Ich denke mal, daß man das alles kaum aus der SR-Historie rausschreiben und negieren kann.

 

Karel

 

Danke für die Antwort.

 

Ich habe leider alle Bücher vor seeeehr langer Zeit gelesen, deswegen war mir das nicht (mehr) present.

[Lomax]

Zum Thema Polizeistaat habe ich eine große Bitte. Es wäre super, wenn in einem neuen ADL Buch darauf eingegangen wird, welche Organisationen welche Daten miteinander teilen. Das neue Runner's Companion hat einen super Abschnitt über Big Brother und darüber, warum Daten, die ein Konzern A über dich hat, nicht notwendigerweise bei der Polizei oder Konzern B landen.

[Doc-Byte]

Mal was anderes, durchaus provokanntes.

 

Mir ist kürzlich ein Gedanke durch den Kopf gegangen. SR postuliert(e) ja, daß die Frage der Ethnien durch das Erwachen an Bedeutung verlor. Es galt plötzlich nicht mehr Schwarz gegen Weiß, sondern Menschen gegen Metamenschen. Nun sieht man aber an allen Ecken und Enden Gegenbeispiele. Die NAN haben weite Teile der USA übernommen, CAS sind und CalFree war ein Staat nach sozialen Zugehörigkeiten und auch die ADL sind bis auf das obligatorische Elfenreich und die Trolle weitstgehend nach historischen Ethnien zerfallen. Was ich mich aber frage ist, was wurde aus den Subkulturen in Deutschland? Wenn man gerade dabei ist, SR zu entrümpeln und mal auf das IRL Jahr 2008 sieht, würde ich für das Jahr 2070, in dem offenbar jede Gruppierung, die während des Erwachens über halbwegs kompetente Magier verfügte und ausreichend groß war, mindestens ein mittelgroßes islamisches Bundesland erwarten, daß zu einem hohen Prozentsatz von Türken und Migranten aus arabischen Ländern bewohnt ist. Der Trend zur Parallelgesellschaft zeichnet sich heute schon immer deutlicher ab. Natürlich gibt es auch andere große Einwanderergruppen, aber im Gegensatz zu z.B. Italienern und Griechen (und in weiten Teilen auch Polen und Russen) tun sich heute schon gewaltige Probleme bei der Integration türkischstämmiger Mitbürger auf. Wenn es 2070 einen Bischofsstaat Westfalen gibt, wäre es mMn keinesfalls abwegig, ein islamisches Bundesland auf deutschem Boden anzunehmen.

[Dirk_Löchel]

SR postuliert(e) ja, daß die Frage der Ethnien durch das Erwachen an Bedeutung verlor. Es galt plötzlich nicht mehr Schwarz gegen Weiß, sondern Menschen gegen Metamenschen.

Nein. Zumindest nicht wenn man das englische SR liest. Da hieß es "Race ceased to be an issue", was im Kontext der Kultur der USA bedeutet, dass die Rassenkonflikte zwischen Schwarzen, Latinos, und allen anderen in den Hintergrund treten (diese Probleme werden da mit dem Begriff "Race" zusammengefasst). Dass ethnischer Rassismus tot ist wurde da nie gesagt, nur dass die (zumindest 1989) ziemlich monolithischen Rassenblöcke im Gebiet der Vereinigten Staaten aufgebrochen sind, und sich stattdessen tendenziel metamenschliche Blöcke ausgebildet haben.

 

Ethnischen Rassismus gibt es durchaus immer noch, siehe die Genese der Seoulpa oder die Chulos und die Soul Brothers im Schattenstädte, oder die Indianerstaaten in den NAN-Büchern, oder einfach Japan in SR. Und zwar schon von BEginn ann (auch wenn SR1 sich da - wohl aus Gründen der angespannten Lage damals - sehr zurückgehalten hat, was die tatsächlichen Rassenprobleme der USA zu der Zeit betrifft).

[Draca]

Gehört jetzt eigentlich Ludwigshafen zum Frankfurter Megaplex oder nur Mannheim?? In Ludwigshafen stand ja die Badische Anilin und Soda Fabrik, welche ursprünglich in Mannheim errichtet werden sollte. Als das klare nein kam sind sie halt über den Rhein gezogen, wie Vögele jetzt.

[Noriman]

Ich möchte zu dem Thema auch noch mal etwas beitragen.

Ohne jetzt alle Seiten gelesen zu haben möchte ich mich auf die Idee eines Polizeistaates, sowie die Aufteilung in zwei maßgebliche Machtblöcke beziehen.

 

Meiner Meinung nach fehlt in den ADL ein ernst zu nehmender Gegenspieler zu SK. Da kann man dann zwar auf auswärtige Konzerne zurückgreifen, das ist aber irgendwie blöd .

 

Deswegen möchte ich einen etwas anderen Weg gehen. Ich finde die Idee eines, von Nationalen aufgebauten Polizeistaates grundsätzlich gut. Die Kleinstaaterei ein wenig nervig und irgendwie auch nicht passend für Deutschland, denn diese Zeiten sind eigentlich schon lange vorbei und in den Köpfen der meisten Deutschen hat sich eigentlich die Deutsche Nationalität mehr durchgesetzt als die Identifizierung mit Niedersachsen oder auch NRW. Deswegen finde ich die Tendenz hin zu einer größeren Einigkeit plausibel.

 

Aber es wäre tatsächlich langweilig, eines von SK gestütztes, deutsches Atzlan zu haben. Deswegen fehlt der von mir schon angesprochene Gegenspieler zu SK. Mir schwebt da ein Comeback des FBV vor. Es wird bekannt, das Nachtmeister einen großen Brocken an AGC besaß und dieser Brocken jetzt an den FBV wandert. Der FBV hatte diese Information aber schon länger und deswegen auch schon frühzeitig begonnen, Aktien von AGC zu kaufen. Mit den bereits bei ihnen befindlichen 11% siehe Shadowhelix, und den im Geheimen zugekauften Aktien, sowie dem Nachtmeister-Brocken kann der FBV AGC vollständig unter seine Kontrolle bringen, was das ganze Konglomerat in die AAA-Liga katapultiert.

Hiermit wäre ein Gegenspieler zu SK geschaffen.

 

Doch dieser ganze Vorgang dauert einige Zeit, in der es die Nationalen schaffen, die Regierung gänzlich zu übernehmen. Die neue "Förderalismusreform 2071" trifft zufällig genau mit der Fusion von FBV und AGC zusammen. Der neue Frankfurter Megakon, ich nenne ihn im Folgendenen Frankfurter Megakon (FMK ), ist von dieser Entwicklung, die SK massiv begünstigt, natürlich nicht begeistert und schafft es zusammen mit ausländischen Megakons zunächst in Berlin, dann auch im Süden eine Änderung der Politik zu erzwingen, die die Auswirkungen der Reform in diesen Regionen stark abschwächen. Stattdessen formiert sich der Süden geschlossen gegen den Norden, womit die Förderalismusreform erfolgreich war, denn aus Tausenden wurde zwei .

 

Hierbei kristalliert sich eine direkte Konkurrenz von Süden und Norden, Frankfurt und RR und FMK und SK heraus.

 

Doch die Reform sorgt für die Schaffung einer schlagkräftigen Bundespolizei, die unter massivem Einfluss von SK steht, da SK die Ausrüstung liefert, die Polizisten ausbildet und weil SK den Auftrag von der Regierung erhält, den Aufbau dieser neuen Institution zu leiten. Zudem haben viele Offiziere der neuen Polizei bereits eine Karriere bei SK-Truppen hinter sich.

 

All dies lässt mit der Zeit den Widerstand des Südens bröckeln und es bleiben nach ein oder zwei Jahren nur Inseln übrig.

Diese Inseln sind überhaupt nur möglich, da die Regierung durch eine Bürgerinitiative (die durch unbekannte Mittel von den Gegnern der Regierung manipuliert wurde) dazu verpflichtet wird, großen Sprawls die Möglichkeit zu lassen, zu einer Freihandelszone zu werden, in der die Regierung des Sprawls auch die Sicherheit übernimmt (und die neue Bundespolizei keine Befugnisse hat). Diese Sprawls sind zunächst nur Frankfurt und Berlin, da hier die anderen Konzerne den Einfluss von SK auf ihre Politik vermindern wollen, dann auch München, weil der Bürgermeister ein Gegner der Reform ist, sowie Hamburg, in dem ebenfalls SKs Präsenz vermindert werden soll. Der letzte Sprawl ist Rhein-Ruhr, was es für andere Konzerne schwieriger macht, dort zu opperieren, weil es jetzt quasi eine SK Spielwiese ist, was aber auch zu einer Verelendung in manchen Stadtgebieten führt, da sich die neue Stadtregierung nicht wirklich um die menschlichen, sondern eher um die drachischen Belange kümmert.

 

In Westphalen und in Pomorya hat die Reform darüberhinaus dafür gesorgt, dass die Sicherheit eher abgenommen hat, da die Bundespolizei hier Kompetenzen der örtlichen Sicherheitskräfte übernommen hat, diese aber nicht so konsequent wahrnimmt, wie sie vorher wahrgenommen wurden. Im Schwarzwald dagegen wird die Sicherheitslage stabilisiert.

 

Alles in allem wird in diesem Staat also eine Situation aufgebaut, die dafür sorgt, dass es eine starke zentrale Behörde gibt, die mit ihren schlagkräftigen, gut ausgerüsteten und ausgebildeten Polizisten eine starke allgemeine Überwachung aufbaut. Diese ulltimativen polizeilichen Kompetenzen werden aber dagegen in den einigen Sprawls aufgehoben, sodass man als Shadowrunner sich Aktionen auf dem Land kräftig überlegen sollte.

 

Wie findet ihr das?

 

Gruß Noriman

[apple]

Ich finde es nicht so prickelnd:

 

- Überwachungsgesellschaften gibt es bereits als Spielsetting

- Insel im Feindstaat gibt es bereits als Spielsetting

- ADL ohne SK-Vormacht ist irgendwie naja ... irgendwann fragt man sich halt, wieso SK eigentlich der weltgrößte und mächtigste Megakon ist, wenn er selbst in seinem Heimatland scheinbar keine direkte wirtschaftliche Oberhand hat, sondern ihm A und AA-Konzerne beliebig die schönsten Geschäfte wegschnappen.

 

SYL

[Serrax]

Ich bin ebensowenig begeistert.

 

Außerdem muß ich sagen, daß mir das "neosoziale" System für die ADL/Europa bislang am besten gefällt, wie Du es schon mal ab Seite 4 hier im Thread skizziert hast.

 

cu

[DocFineas]

Mal so nebenbei. Wie sieht es eigendlich bei der frazösischen SR-Redaktion momentan aus? Was würden die zu einem Europa Setting sagen? Und wie sieht Frankreich 2070 aus?

[sirdoom]

Mal ein paar persönliche/private Anmerkungen...

 

Die ADL Kleinstaaterei mag ihren Charme irgendwo haben, hinterlässt aber riesige Logiklücken und Probleme. Dies muss nicht durch einen straffen Zentralstaat gelöst werden, aber gewisse Auswüchse müssen mal gekappt werden. Ich habe mich grade neulich erst schwarz geärgert als ich mich durchs DidS, DidS 2, BP:ADL, SOTA, SOX geackert habe wegen einiger Recherchen...

 

Ich bezweifle stark das S-K die Aztechnology Corp. der ADL wird. Aber ist etwas Flurbereinigung in Lofwyrs Vorgarten nicht geradezu überfällig?

 

Ich bin ein strikter Gegner von "neue Konzerne für die ADL", der Spielplatz wird eh bald wegen Überfüllung geschlossen. Gerade deswegen wurde/habe ich beim Hamburg Kapitel fürs Schattenstädte auch extra darauf geachtet Tochtergesellschaften größerer Kons oder Spartenprogramm zu fahren und nicht wieder ein neues Fass aufzumachen.

[NickSamuels]

Was ich persönlich sehr begrüße und hey, ich mag SK ^^, zumindest als SL in der Welt von SR.

 

Übrigens du hast so gesehen Walzer, Punks & Schwarzes Eis und Chrom & Dioxin vergessen ^^.

 

 

Ich muss soweit aber Apple zustimmen und bin mir sehr sicher, dass ich da auch für meine derzeitige Runde spreche (gut eine Speilerin verweigert sich sogar aus Prinzip SR4 ^^).

[Corn]

ich bin auch SK fan. egal was man leitet, der Johnson/schmidt kann IMMER von SK sein, ohne das es unsinnig wird oder das die gruppe es merkt. (gut das gilt für die meisten Megas) aber die art von SK ist einfach klasse. Lustigerweise verliere ich jegliches interesse an SK sobald wir uns auf ADL territorium bewegen, Ich weis auch nicht woran das liegt, aber die ADL fand ich bisher ziemlich langweilig zu bespielen. Ich hoffe die neuen bücher werden die grundstimmung dort ändern, sodass ein neues Setting dort entsteht

[NickSamuels]

Ich habe imho gern in den ADL gespielt, auch wenne s sehr überladen war, allerdings habe ich so manches wegignoriert, so auch teile der Anarchie in berlin.. ^^

[sirdoom]

Ich stelle mal eine These in den Raum, zusammengefasst aus dem Thread hier*g*:

 

Die derzeitige Struktur der ADL ist Mumpitz und muss geändert werden. Gleichzeitig ist die derzeitige Struktur der ADL einzigartig und irgendwelche Änderungen sind entweder per se Mist oder zumindest zweifelhaft. Diese beiden Aussagen führen zu: Veränderung des Settings in welche Richtung auch immer ist nötig, darf aber nichts an den gewohnten Wegen verändern und man ist sich uneinig in welche Richtung es gehen soll.

 

Dies führt erstmal zu: Egal was wir machen, es ist falsch

 

Lösungsansatz 1: Komplettes Umschmeissen des Settings und reboot/retcon nach Crash*

Lösungsansatz 2: Gar nichts tun...

Lösungsansatz 3: Feintuning, Auswüchse beschneiden, Logikbugs ausmerzen, retcon wo nötig, sanfte Evolution wo möglich

 

*Fällt im Grunde genommen raus, weil dies wenn direkt mit der 4th Edition hätte getan werden müssen. Comicverlage aus Übersee zeigen, das es trotzdem geht, auch wenn der Aufschei dann groß ist.

 

Ich bin Fan von Lösungsansatz 3

 

Und wenn es nach mir geht, wird eines der nächsten Bücher als Cover den Lofwyr - Prachtboulevard durch Essen und die S-K Arcology zeigen, angelehnt an eine gewisse Nordkoreanische Hauptstraße Wie gesagt, imho...

[Corn]

ich würde eine mischung aus 1 und 3 vorschlagen. Welche bereiche noch nicht beschrieben sind, können komplatt umgestaltet werden, da von den änderungen noch keiner erfahren konnte (ergo kein aufschrei.) Nur muss man aufpassen das in den bisherigen büchern nichts widersprüchliches steht.

Ansonsten feintuning betreiben und sich die gegebenheiten ändern lassen. seltsame auswüchse die völlig fehl in der adl sind können einfach ignriert werden und fallen somit raus (siehe Centurion Laser halbmondaxt im Arsenal) und die paar fans die dann nach querxen oder sowas rufen, werdet ih wohl überleben