TAFKAP

Ich sehe es wie Heiko: Bei INS ist der Aufbau aller Abenteuer nahezu identisch. Reise ans nächste Ziel, finde den Kult, stoppe das Ritual. Und das gefühlte 10 mal hintereinander. Da ist die Bestie deutlich abwechslungsreicher. Der harte Kern von Keith Herber ergibt einen sehr schönen roten Faden, der ganz klar auf einen Tag, auf ein Ziel ausgerichtet ist. Wie Synapscape schon sagt sehr old school, aber mir gefällts. Die Zusatzabenteuer aus deutscher Feder sind da manchmal eine schöne Ergänzung, manchmal zu viel Ablenkung und manchmal einfach überflüssig. Dann kann man sie zum Glück aber auch einfach weglassen und außerhalb der Kampagne, z.B. als Einzelabenteuer, nachholen. Das habe ich so mit dem "Inselreigen" gemacht und überlege es auch für die "Falkenjagd". Gute Abenteuer, aber in der Kampagne etwas zu viel Ablenkung imho.

Das dritte Abenteuer funktioniert ganz wunderbar mit britischen Charakteren, aber natürlich NUR, wenn die Spieler ZUSÄTZLICH auch noch andere (sprich amerikanische) Charaktere führen. Mit den Briten hat man eine stichhaltige Begründung, warum sie einen Job in Indien ausüben und später in London sind. Bei Amerikanern muss man da schon seeehr gute Argumente haben, warum sie aus Amerika nach Indien reisen, dann wieder zurück nach Amerika und dann von dort aus nach LONDON! Bei mir haben sich dann die Amerikaner und Briten in London getroffen um von dort gemeinsam den "Söhnen des Horus" auf die Spur zu kommen. Da die Briten zudem auch noch teilweise für die Penhew-Stiftung arbeiten, kannten sie bereits Nadim el Nassif und haben zudem gute Gründe MEHRFACH nach Ägypten zu reisen.

Da auch die Originalregeln nur ein Flickwerk aus Runequest-Versatzstücken sind (BRP halt), die mit jeder neuen Edition nur mit weiteren Flicken zugepflastert und nie wirklich GRUNDLEGEND überarbeitet wurden, wird es so jemanden wohl auch nicht geben. Ich sehe die Regeln wie wohl die allermeisten als Toolbox: Was man braucht, nimmt man sich raus, den Rest lässt man weg. Sollte noch was fehlen, improvisiert man halt oder klaut aus anderen Systemen. Hat schonmal jemand die Verfolgungsjagdregeln eingesetzt? Nur so als Beispiel.

Ich denke man muss erstmal ganz klar unterscheiden zwischen "Delta Green - Die Organisation" und "Delta Green - Das Setting". Nimmt man sich nur Delta Green aus dem reichhaltigen Setting heraus, kann sie ähnlich wie die "Janusgesellschaft" als Aufhänger für Abenteuer funktionieren. Es gibt halt in beiden Fällen eine Organisation, die den SCs einen Auftrag erteilt, durch den sie - egal wie unterschiedlich ihre Hintergründe - plötzlich immer wieder gemeinsam in cthuloide Ermittlungen verwickelt werden. Ganz grob gesagt. Soweit die Gemeinsamkeiten. Das Setting ist im Wesentlichen eine Sandbox. Es gibt einen großen Pool an verschiedenen Organisationen, von denen man sich die herauspicken kann, die man gerne verwenden möchte, inklusive ausgearbeiteter NSCs und deren Motivation. Die Spielwelt würde also durchaus auch ohne Delta Green als Organisation funktionieren. Am Spieltisch zeichnet sich das Delta Green Setting durch ein anderes Spielgefühl aus als CoC. Paranoia und Verschwörungen sind die Hauptthemen. Oft sind die SCs Agenten, aber nicht zwangsläufig. Meistens sind sie auf der Flucht vor dem Gesetz bzw. leben getarnt und ermitteln verdeckt. Klar kann man auch CoC so spielen, es ist aber einfach anders angelegt. Bei meiner Gruppe tauchen in Delta Green Abenteuern weniger bis gar keine Mythos-Wesen auf, meine Spieler empfinden es als härter und realistischer als die klassischen CoC-Abenteuer.

"Die Berge des Wahnsinns" können die SCs als Handout (quasi die Mutter aller Handouts) in der Antarktis finden. Dort sind es die Aufzeichnungen der Vorgänger-Expedition, die ein gewisser jemand wieder mit dorthin genommen hat... Somit "müssen" die Spieler es sogar im Laufe der Kampagne lesen - aber auf keinen Fall vorher!

In "Festival Obscure" gab es da glaube ich auch was drüber. Im Abenteuer "Der lachende Mann" ist es eher eine Freakshow, geht aber schon etwas in diese Richtung. Solltest Du als Inspirationsquelle unbedingt mal reinschauen...

Wow, danke für die ausführliche Antwort! Da fehlt doch mehr in meiner Sammlung als ich dachte. Die 2, 5, 7 und 8. Das mit den Hexer-Schnellstartregeln war wohl nur mal angedacht, wurde aber nie realisiert, oder Heiko? Hab ich mal irgendwo aufgeschnappt, sorry für die Fehlinfo.

Mal so von Sammler zu Sammler gefragt: Das sind doch die fünften Schnellstart-Regeln von Pegasus, oder? Plus die Hexer Einsteigerregeln? Oder habe ich da etwas verpasst?

Ich denke, die hätte auch aus der Redaktion gerne jemand. Frank Heller hat z.B. die Traumlande Nr.1, so viel ich weiß. Das wird heutzutage wohl noch ähnlich sein. Und seien wir doch mal ehrlich: Ich würde es genauso machen und gönne den Machern auch absolut ihre Nr. 1!

Und die Charaktere besiegen sie, indem sie ihr nur noch Rosamunde Pilcher Romane zu fressen geben!

Da muss ich mich anschließen, diese Experimente sind gelungen! Vor allem die Übersicht der wichtigen NSCs und der kurze Plotabriss am Anfang sowie die Zusammenfassung am Ende, was nach dem Abenteuer passiert sein sollte, macht einem die Arbeit als SL leichter. Dies macht besonders im Hinblick auf die Kampagne Sinn, damit man die weiteren Abenteuer entsprechend anschließen und ggf. anpassen kann. Den Klartext der Handouts im eigentlichen Abenteuer gab es doch auch früher schonmal (definitiv bei Laurin), sollte auf jeden Fall beibehalten werden!

Da werde ich wohl nicht widerstehen können...

Die Checkliste erinnert mich an meine alten Shadowrun-Tage, da gibt es auch eine sehr schöne Liste. Die speziellen Shadowrun-Fragen mal ausblendend sollte jeder Spieler diese Fragen zu seinem Charakter zumindest grob beantworten können. Okay, so etwas gibt es auch im Spielerhandbuch, aber nicht ganz so kurz und prägnant zusammengefasst, wie ich finde.

Zur Neuauflage Ägypten: Habt Ihr denn die Neuauflage schonmal gelesen? Ist Euch aufgefallen, dass sie kaum noch etwas mit der alten Laurin-Ägyptenbox zu tun hat? Also bitte gönnt doch allen Ägyptenfans die Möglichkeit, an frisches Material zu kommen. Demokratie ist eine feine Sache - solange man zur Mehrheit gehört. (Dies als Einwurf an die ewig meckernden Abstimmungsverlierer!)

Zu den NSCs: Es gibt einige feste Größen, die gerade am Anfang eher im Hinitergrund agieren. Ansonsten werden in jedem Abenteuer neue NSCs eingeführt. Am Anfang jedes einzelnen Kapitels werden die wichtigen NSCs und ihre Rolle im Abenteuer sehr schön und kurz zusammengefasst. Daher braucht man sich nicht alle Abenteuer durchzulesen um eine Liste zu erstellen, es reicht jeweils die Einführung.

@blackdiablo: Freu Dich nicht zu sehr, das wird wohl nicht passieren, es sei denn Du magst es seeehr pulpig!

Ich lese parallel zur "Bestie" die "Bruderschaft des Tieres" und bin dort auf die "Corpus horribilis" Handouts gestoßen. Einige widersprechen zwar etwas den neuen Abenteuern (z.B. die Ereignisse in G'harne werden dort etwas anders dargestellt als in der "Blutlinie"), aber insgesamt sind da ein paar ganz brauchbare Mythosbuchtexte dabei. Sollte jeder, der beides hat, sich mal anschauen! Verworrene Mythostexte, das kann der Wolfgang Schiemichen!

Ich habe das Glück beides zu Hause stehen zu haben: "Die Bruderschaft des Tieres" und "Die Bestie". Selbst wenn man die umfangreichen Regionalia weglässt, ist die Bestie etwa 5 mal so dick. Und das liegt nicht am Layout. Wie Heiko schon sagt, kann man die Bruderschaft des Tieres mit ihren ca. 80 Seiten gut als Inhaltsangabe und Zusammenfassung der wichtigsten Kapitel aus der Bestie nehmen, um sich die wesentlichen Plotelemente ins Gedächtnis zu rufen. Hier meine einzige Kritik an der Bestie, die ich ansonsten großartig gemacht finde: Es sind durch die neuen Abenteuer teilweise etwas arg weit hergeholte Nebenstränge in den Plot eingewoben worden, die eher ablenken als alles andere. Ganz extrem "Inselreigen": Gute Kampagne, aber will ich sowas MITTEN IN einer anderen Mega-Kampagne?

So, habe die Abenteuer gerade durchgelesen. Wie in Band 1 gibt es auch hier Abenteuer, welche eigentlich kaum etwas mit dem Rest der Kampagne zu tun haben. Der "Inselreigen" ist zudem ein Monster! Man könnte auch sagen eine Malta-Kampagne in der Kampagne. Ich bin stark am Überlegen, es komplett wegzulassen, da es mit 4 (!) parallelen Handlungssträngen, die sich zeitlich ineinander verschachtelt auch noch gegenseitig beeinflussen, einfach viel zu komplex und zu lang ist. Ich befürchte, dass die Spieler nach Malta komplett vergessen haben, worum es in der EIGENTLICHEN Kampagne überhaupt geht. Das heißt nicht, dass ich es schlecht finde, es macht nur alles noch sehr viel komplexer als es eh schon ist. Ansonsten sind die ursprünglichen Abenteuer der Kampagne sehr schön überarbeitet worden.

Ist mir in dem Moment auch aufgefallen, aber keinem meiner Spieler.

Ich habe mich eh damit abgefunden, dass kein Cthulhu-Buch von Pegasus jemals in dem angekündigten Erscheinungsmonat auch wirklich schon zu bekommen ist. Daher habe ich die Kampagne auch so geplant, dass ich den ganzen März über noch Material aus Band 1 zur Verfügung habe ... in der naiven Hoffnung, dass das auch wirklich reicht. @Heiko: Wie wäre es, wenn Ihr INTERN einen offiziellen Erscheinungstermin festlegt und alles daran setzt, diesen einzuhalten. EXTERN solltet Ihr dann einen offiziellen Erscheinungstermin von INTERN + 1-3 Monate kommunizieren. Dann könntet Ihr vielleicht die EXTERN angekündigten Termine auch wirklich einhalten oder hättet den positiven Überraschungseffekt eines Scotty von der Enterprise: "Scotty, wie lange dauert so eine Reparatur?" "So 5 bis 6 Stunden, Captain." "Du hast 2." Wie wir alle wissen, schafft es Scotty dann in 1 h 59 min. Im Falle Pegasus: INTERNE Deadline Bestie 2: Februar 2014 EXTERNE Ankündigung: "Die Bestie 2 soll im April 2014 erscheinen." Pressemitteilung März 2014: "Aufgrund günstiger Umstände erscheint die Bestie 2 bereits im März 2014!" Das kommt irgendwie besser als: "Die Bestie 2 kommt auf jeden Fall im Februar, wenn nichts schiefgeht, ist schon beim Druck und kommt jeden Moment, ganz bestimmt!" Mittlerweile ist nämlich schon wieder März und WIE IMMER bei Pegasus kann der angekündigte Erscheinungstermin nicht eingehalten werden. Das nervt und ist sehr ärgerlich, gerade bei einer fortgesetzten Kampagne, bei der großspurig im Vorfeld verkündet wurde, dass die Abstände zwischen den einzelnen Bänden auf jeden Fall sehr kurz sein werden. Diesen Vorschlag meine ich vollkommen ernst.

Ich würde sagen, im Folgenden wurde von Synapscape selbst das Wesentliche genannt: Wenn ich nicht möchte, dass mit einem auf meinen Namen individualisierten pdf irgendwelcher halblegaler oder illegaler Blödsinn verzapft wird - DANN GEBE ICH ES EINFACH NICHT WEITER! Egal ob das jetzt in AGBs geregelt ist oder nicht.

Bringt Ihr das nach dem GRST auch als pdf raus?

Vielleicht legal, aber da Du das Watermark nicht ändern kannst und somit nicht erkennbar ist, OB und an WEN Du das pdf verkauft hast, wird Drivethru Dir trotzdem den Account sperren, da sie automatisch annehmen müssen DU hättest illegal Kopien verbreitet. In dem Falle müsstest Du erstmal das Gegenteil beweisen, was aufgrund des Watermarks schwierig sein dürfte...

Ist auf jeden Fall besser so als das Bild von F. Scott Fitzgerald aus dem Spielerhandbuch für einen wichtigen NSC bei der "Bestie" zu recyceln... Bei so alten Bildern ist das mit den Urheberrechten glaube ich kein Problem mehr, nach 70 Jahren oder so verfallen die eh... http://www.findingdulcinea.com/docroot/dulcinea/fd_images/features/profiles/f/f-scott-fitzgerald/features/0/image.jpg